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Layout, Text und Konzept: Anna Toepffer

© Frankfurt am Main 2023

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Hermann Seeger

Ein Maler des Sommers





In den Bildwelten Hermann Seegers um die Jahrhundertwende erleben wir die wilhelminische Ära und ihren allmählichen Weg in die Weimarer Republik. Es ist eine Zeit des Friedens und des Wohlstands, aber auch der konservativen Ordnung. Die wilhelminische Epoche war geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung und zunehmender Urbanisierung. Das Bürgertum genoss den wachsenden Wohlstand und den steigenden gesellschaftlichen Einfluss. Man begann, die eigene Freizeit zu entdecken, zu gestalten und zu genießen.

Freizeitaktivitäten wie Ausflüge ins Grüne, Picknicks, Spaziergänge und das Interesse an Kunst und Kultur waren zeittypisch für die bürgerliche Gesellschaft der Belle Epoque. Freizeit war auf einen bestimmten Termin festgelegt und konzentrierte sich auf den Sommer.



In unserer Online-Präsentation laden wir ein zu einer Landpartie, zu den Seen Brandenburgs und den Stränden der Ostsee. Wir nehmen Platz am Gartentisch des Künstlers bei Berlin, umgeben von seiner Familie, und tauchen ein in das warme Licht des Sommers.



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Auf ins Grüne

Komm, wir machen einen Ausflug!

Was ein Kaiserwetter! Genau der richtige Moment, dem hektischen Treiben der Großstadt zu entfliehen. Der Himmel ist strahlend blau, mit weißen Wolken. Die Gräser sind saftig, die Wiesen blühen, und die Büsche und Bäume tragen ihre grünen Kleider.

Lasst uns von den Sommerfreuden der Natur verzaubern und die freie Zeit genießen.





















Am See

Skizzen eines Ruderboots im Wasser, um 1900, Aquarell ----- hier im Shop

Wir nehmen das Boot. Es treibt uns gemächlich über den See.

Malerinnen auf Bootstour, um 1900, Aquarell ----- hier im Shop

Von hier aus betrachten wir das Ufer aus einer neuen Perspektive. In der Skizzenmappe halten wir fest, was wir sehen. In luftig weißen Blusen und eleganten Sonnenhüten sind wir modisch für eine Landpartie vorbereitet. Der rote Rock aus weichem Stoff bildet einen wunderbaren Kontrast zur grünen Kulisse.

Nichts ist lieblicher für die Augen der Bewohner großer Städte als das Grün und seine ungezählten Abwandlungen. Das ist ein Erfrischungsbad für das Sehen.

Champfleury, Les Amis de la Nature, 1859





Über Felder und Wiesen

Heute ist der Himmel weiß bedeckt. Schwere Wolken hängen tief über den Bäumen. Dafür strahlt das Grün der Wiesen umso satter.

Obstbäume am Waldrand, 20. Jh., Öl ----- hier im Shop



Während unserer Wanderungen durch den Wald entdecken wir malerische Altstädte. Die Fachwerkhäuser und verwinkelten Gassen versprühen den Geist vergangener Zeiten.

Ansicht von Elgersburg, um 1900, Aquarell ----- hier im Shop

Schau, wie Moos und Gras die Mauer überwuchern. Ist es nicht erstaunlich, wie die Natur immer einen Weg findet, sich Raum zu schaffen?

Naturstück. Überwucherte Steinmauer, 20. Jh., Öl ----- hier im Shop



Wie dicht und dunkel der Wald. So ein knorriger, alter Baum. Die Efeublätter ranken sich wie gotische Arabesken um den kräftigen Stamm.

Dunkles Waldstück mit kräftigem Baumstamm, um 1910, Öl ----- hier im Shop



Wildes Naturstück, 20. Jh., Öl ----- hier im Shop

Wenn wir die Düne dort hinten überqueren, ist es nicht weit bis zum Strand. Komm schnell!





In den Dünen

Und endlich der Blick auf das Meer

Blick über Strandlandschaft, 1938, Öl hier im Shop

Wie angenehm warm sich Sand und Steine anfühlen. Ein Strom von gelben Tönen. Zwischen den feinen Sandkörnern glitzert die Sonne und im dichten Wald dahinter sehen wir, wie helle Lichtreflexe auf den Blättern der Bäume flackern.

Stein und Wald. Kalkfelsen vor dichtem Waldesgrün, 1924, Öl -----hier im Shop

Am Mittag liegen wir in den Dünen der Ostsee und genießen die Sonne. Meine Mutter streicht mir durch die Haare.

Mutter mit Tochter liegend am Strand, um 1915, Federzeichnung ----- hier im Shop

Schwestern mit Blumen am Strand, um 1900, Bleistift ----- hier im Shop

Wir flechten Blumenkränze, lesen oder halten ein Schläfchen.





Zwei Mädchen am Strand, um 1900, Aquarell ----- hier im Shop

Mit den nackten Füßen im Sand erwacht ein Gefühl der Freiheit. Die Farbe unserer Kleider ist Blau wie das Wasser, auf das wir schauen. Die eng geschnürten Korsetts haben wir zu Hause gelassen. Bald brauchen wir sie auch dort nicht mehr anziehen.



Ostseedüne, 20. Jh., Öl ----- hier im Shop

Allmählich wandert die Sonne gen Westen und die hohen Dünen mit ihrem Grasbewuchs werfen Schatten. Das Nachmittagslicht verleiht dem Sand eine samtige Textur, die wir mit den bloßen Zehen erfühlen. Die Wellen rauschen gemächlich im Takt und es scheint, als wiegten sich die Grashalme in ihrer Musik. Der Himmel strahlt blau und der Tag ist immer noch hell.





















Noch einen kleinen Spaziergang am Strand entlang, dann ist es Zeit für den Heimweg. Viele große Steine liegen auf dem Weg, dazwischen gestrandetes Treibgut. Wir tanzen drumherum.































Im Kreis der Familie

Zum Abschluss: ein Besuch im privaten Interieur des Malers mit Gattin, Bediensteten und spielenden Kindern im Garten.



Die Dame des Hauses ist noch bei der Ankleide. Ihr Kleid gleitet von der Schulter und gewährt einen flüchtigen Blick auf den freien Nacken. Die Haare sind noch ungeordnet aufgetürmt. Das Dienstmädchen wird sie ihr noch zurechtlegen.

Rückenporträt der Ehefrau, um 1900, Bleistift ----- hier im Shop

Heute haben wir Besuch. Lass uns die feinen Leinen mit Spitze auf den Tisch legen. Die liegen im Buffet ganz unten.

Bürgerliches Interieur mit zwei Damen, um 1900, Aquarell ----- hier im Shop



Im Garten zwischen den Fliederbüschen findet man Ruhe. Mit Zeichenmappe auf dem Schoß und Stift in der Hand lässt es sich gut arbeiten.

Zeichnender Junge mit Skizzenbuch im Garten, um 1900, Bleistift ----- hier im Shop

Sich in einer Lektüre verlieren, ist wunderbar.

Porträt eines lesenden Kindes. Bruststück, um 1910, Öl ----- hier im Shop



Aus dem Wohnzimmer dringt Kinderglucksen, dazwischen die zärtliche Stimme der Mutter.

Interieur mit Mutter und Kind, um 1900, Rötelzeichnung ----- hier im Shop



Mit wachen Augen schaut uns die Kleinste der Familie an: Müsst Ihr jetzt schon los?

Porträt der Tochter Ilse, um 1908, Bleistift ----- hier im Shop









Vita Hermann Seeger

1857 Halberstadt - Dramburg 1945

| 1875 Abitur

| 1875 - 1883 Philologie-Studium in Halle (an der Saale) und Leipzig

|1883 - 1885 Lehrer am Realgymnasium Halberstadt

| 1885 - 1887 Kunststudium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin bei Paul Thurmann (1834 - 1908) und Carl Gussow (1843 - 1907)

| 1887 Privatschüler im Atelier Carl Gussow

| 1894 Erhalt einer Direktionsassistentenstelle an der Hochschule für bildende Künste Berlin

| 1895 Eheschließung mit Marie Cramer von Clausbruch

| 1896 Anstellung an der Hochschule für die bildenden Künste Berlin

Familie Das Ehepaar bekam vier Kinder

| 1897 - 1918 Conrad

| 1899 - 1983 Hildegard

| 1901 - 1905 Reinhart

| 1904 - 1994 Ilse





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Layout, Text und Konzept: Anna Toepffer



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