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Eine Online Ausstellung von H.W. Fichter Kunsthandel

Text und Konzeption: Anna Toepffer und Malte Dücker

Frankfurt am Main 2022

PASSION Leid und Schönheit







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Die biblischen Geschichten über Jesus Christus haben die europäische Kunstgeschichte geprägt wie wenig andere Erzählungen. Gewalt, Opfer, menschliche Abgründe. All diese Themen verdichten sich in den Berichten von der Verhaftung, Marterung und Kreuzigung Jesu, der ‚Passion Christi‘.

‚Leidenschaft‘ - im heutigen Alltagssprachgebrauch ist der Bezug zum gewaltvollen Hintergrund dieses Begriffs (lat. ‚passio‘ = das ‚Erleiden‘, das ‚Erdulden‘) kaum noch präsent. ‚Leidenschaft‘ wird mitunter wertfrei verwendet, ist meist sogar positiv konnotiert.

Doch ist diese Deutung des Begriffs so unpassend für den Weg Jesu zum Kreuz? Die ‚Passion Christi‘ erzählt nicht nur von Leid, sondern auch von Liebe, wundersamen Ereignissen und schließlich überirdischer Schönheit, die Künstlerinnen und Künstler aller Epochen zu meisterhaften Adaptionen des Themas inspiriert hat.

Von der Gotik zur Empfindsamkeit der Klassizisten, von der religiösen Bildmotivik der Nazarener bis zur Gegenwart präsentieren wir Ihnen in dieser Ausstellung die künstlerische Vielgestaltigkeit dieser Kernszenen der christlichen Ikonographie.

Die kulturprägenden Bildlösungen der großen Renaissance-Meister Leonardo da Vinci und Michelangelo Buonarroti, der barocke Passionszyklus der deutschen Kupferstecherin Johanna Sibylla Küsel und die feine Pinselführung des Goethe-Lehrers Adam Friedrich Oeser führen die Geschichten über die letzten Tage im Leben Jesu Christi eindrucksvoll vor Augen und lassen Sie teilhaben an den dramatischen Ereignisse im antiken Jerusalem am Beginn unserer Zeitrechnung...



Ein Schlüsselwerk der Kunstgeschichte

Zum Auftakt ein Schlüsselwerk der Kunstgeschichte: Jeder kennt es. Das ‚letzte Abendmahl‘ Jesu und seiner Jünger, so wie es Leonardo da Vinci Ende des 15. Jahrhunderts in seinem berühmten Fresko interpretiert hat.

Es gilt als Höhepunkt im malerischen Schaffen des berühmten Renaissancekünstlers und prägte das visuelle Gedächtnis der Gegenwart. Die vorabendliche Szene der Passionsgeschichte inspirierte sowohl Kunst als auch Populärkultur. Es existieren zahlreiche Parodien, Nachahmungen und Verfremdungen in Mode, Werbung und den Medien. Salvador Dalí adaptierte das Bild ebenso wie Andy Warhol. Dem Schriftsteller Dan Brown dienten vermeintliche ‚Geheimbotschaften‘ des ‚Da Vinci Codes‘ als Grundlage für einen Weltbestseller.

Friedrich Wagner (1803-1876), nach Leonardo da Vinci (1452 - 1519), Das letzte Abendmahl, um 1836, Kupferstich (zum Shop)

Nicht ganz so ‚Leonardo-begeistert‘ zeigte sich das 19. Jahrhundert. Der hier vorliegende Kupferstich von 1836 von Friedrich Wagner (1803-1876) ist, im Vergleich zu anderen graphischen Adaptionen, etwa von Werken Raffaels, eine der wenigen Umsetzungen des Bildes in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Das Bild zeugt heute dennoch wie kein zweites von der künstlerischen Produktivität, die die biblischen Geschichten über die letzten Tage Christi in Jerusalem ausgelöst haben.

II. Christus in Jerusalem

Sag der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir (Mt 21,5)

Wunder, rätselhafte Parabeln, eine begeisterte Anhängerschaft. Die vier Evangelien des Neuen Testaments erzählen dramatische, teils ganz unterschiedliche Geschichten über das Leben des Jesus von Nazareth. Am Ende finden alle Erzählfäden in Jerusalem wieder zusammen: In der Stadt des jüdischen Tempels ist die Lage angespannt. Die Römer beherrschen das Land, doch die Ruhe ist trügerisch. In der religiös und politisch aufgeheizten Stimmung sehnen viele den ‚Messias‘ herbei, der die Prophezeiungen der alten Schriften erfüllen und der Welt den Frieden bringen soll. Es ist eine explosive Melange, in der es zum dramatischen letzten Akt der Geschichte vom Leben Jesu Christi kommt ...



Unbekannt (18. Jh.), Einzug Christi, 18. Jh., Federzeichnung

Die mit dynamischen Linien geschaffene Federzeichnung zeigt Christus, der im Gefolge seiner Jünger auf einem Esel in Jerusalem einreitet. Ein Nimbus umstrahlt seinen Kopf. Mit der rechten Hand segnet er die ihn begrüßende Menschenmenge. Ehrerbietend knien sie mit gefalteten Händen vor ihm nieder. Einer hält ihm Palmzweige hin, ein anderer breitet seinen Mantel vor ihm aus. Mit dem ‚Einzug in Jerusalem‘ inszenieren die Evangelien Jesus als Messias, der die Verheißungen der alten Propheten erfüllt. Die Feder des Künstlers fängt mit virtuoser Linienführung die Aufregung und religiöse Hoffnung ein, die dieses Ereignis in der Bevölkerung auslöst.

Es ist die Zeit des Pessachfestes in Jerusalem. Jesus kommt mit seinen Jüngern zu einem - wie sich herausstellen wird - letzten Mahl zusammen.

Adam Friedrich Oeser (1717-1799), Das letzte Abendmahl, um 1780, Aquarell (zum Shop)

Ungewohnt konzentriert ordnet Adam Friedrich Oeser (1717-1799) die Figurengruppe des Abendmahls an. Statt einer langen Tafel im Stile Leonardos gruppiert der Maler die Speisenden um einen Tisch herum. Der Rundtisch, der geraffte rote Vorhang und die brennende Kerze, die das Zimmer in sanftes Licht taucht, machen die letzte Zusammenkunft zu einem intimen Interieur. Christus, der im Mittelgrund der Gruppe sitzt, sagt den Verrat aus eigenen Reihen voraus. Sich dem Schicksal ergebend blickt er empor, während die verzweifelten Blicke der Jünger auf ihn gerichtet sind. Nur Judas hat sich abgewendet und sitzt mit finsterer Mine im Schatten der Gruppe ...



Unbekannt (16. Jh.), Die Fußwaschung, um 1530, Federzeichnung

Der Bericht von der Fußwaschung zählt zu den Besonderheiten des Johannesevangeliums. Statt seinen Jüngern den Abendmahlskelch zu reichen, erhebt sich Jesus in dieser Version der Geschichte vom Tisch und wäscht den Anwesenden die Füße. Das vorliegende Blatt präsentiert die Szene vor dem Hintergrund detailreich ausgeschmückter Renaissance-Ornamentik. Das Geschehen ist wirkungsvoll in Szene gesetzt. Der halbrunde Tisch trennt die ‚Bühnenhandlung‘, Christus und den vor dem unerwarteten Liebesdienst zurückschreckenden Petrus, von dem ‚Chor‘ der diskutierenden Jünger.



Nepomuk Strixner (1782 - 1855), nach Sisto Badalocchio (um 1585 - 1647), Christus am Ölberg., 19. Jh., Lithographie (zum Shop)

Nach dem letzten Abendmahl ergreifen Jesus Angst und Traurigkeit. Mit seinem radikalen Auftreten hat er sich in der Stadt viele Feinde gemacht. Nepomuk Strixner (1782-1855) zeigt ihn in einer auf Sisto Badalocchio (um 1585-1647) zurückgehenden Lithographie einsam betend im Garten Gethsemane. Das Licht, das Jesus erleuchtet, fällt schwach hinab auf die Jünger, die der drohenden Gefahr zum Trotz nicht wachen, sondern schlafen. In tiefer Nacht erscheint dem Betenden ein Engel mit einem Kreuz, das auf die bevorstehende Hinrichtung verweist. Sein Jünger Judas wird ihn an jene übergeben, die ihm nach dem Tode trachten.





III. Graphisches Erzählen Der Kreuzweg

Da ihn die Hohenpriester und Diener sahen, schrieen sie und sprachen: Kreuzige, kreuzige! (Joh 19, 6)

Nach seiner Gefangennahme im Garten Gethsemane wird Jesus von dem römischen Statthalter Pontius Pilatus als Unruhestifter zum Tode verurteilt. Es folgt die eigentliche Passion Christi: Verspottung, Folter und Hinrichtung am Kreuz.

Verschiedene Elemente der biblischen Passionserzählungen sind im Laufe der Zeit mit einigen legendarischen Berichten aus späterer Zeit zu sogenannten Kreuzweg-Etappen verdichtet worden.

Diese ‚Bildergeschichten‘ entstammen der katholischen Wallfahrtsfrömmigkeit und zeigen den Leidensweg Christi in mehreren Stationen. Aus einer Zeit, in der Vermittlung vorrangig visuell stattfand, funktionieren die Bilder auch heute noch als graphische Erzählung.



Der Kreuzweg im Barock

Johanna Sibylla Küsel (um 1650-1717) hat als Frau ihren Platz in der Kunstgeschichte der Barockzeit behauptet. Die hier vorliegenden Passionsfolgen, kopiert nach Jacques Callot (1592-1635), zeugen von außergewöhnlicher Dramatik. Folterknechte treten fest zu, holen weit aus, Bewegungen scheinen mühevoll, sowohl für Christus als auch für seine Peiniger. Trotz des Miniaturformats gelingt es Küsel die Gewalt drastisch in Szene zu setzen.

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Johanna Sibylla Küsel (um 1650-1717), nach Jacques Callot (1592-1635), Passion Christi in 12 Miniaturen, vor 1685, Kupferstich (zum Shop)







Der Kreuzweg und die Nazarener

Mit Fassung erduldet Christus die Demütigungen. Statt sich zu wehren oder zu kämpfen, nimmt er das Martyrium auf sich. Die vorliegenden Stiche nach Josef von Führich (1800-1876 ) zeigen vitale Körper von kräftiger Durchbildung. Die pathetischen, leicht unbeweglichen Körperhaltungen vermitteln Schwere. Als wichtiger Vertreter der Nazarener zeigt Führich in seinen Bildern den romantisch-religiösen Charakter dieser Künstlergruppe, die sich an italienischen Kunsttraditionen, vor allem an der Renaissance orientierte.

Die hier präsentierten Kreuzweg-Stiche zeigen die monumentalen Fresken-Zyklen, mit denen Führich zwischen 1836 und 1861 die Innenräume zahlreicher Kirchen schmückte. Sie zeigen Christus als ‚Überfigur‘, deren heroische Würde allen Erniedrigungen trotzt.

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Alois Petrak (1811-1888) nach Josef von Führich (1800-1876 ), Der heilige Kreuzweg in 14 Stationen, um 1847, Radierung (zum Shop)



IV. Schönheit und Martyrium. Der Körper des Leidenden



Am Ende des Kreuzwegs steht das Kreuz. Kaum eine Szene hat die christliche Ikonographie derart geprägt wie diese, die den Körper Christi fast unverhüllt zeigt.

Während die Kruzifixdarstellungen des Mittelalters meist den geschundenen Christuskörper ins Zentrum stellten, greifen die Kunstwerke der Nazarener ältere Traditionen wieder auf und präsentieren den toten Christus in vollkommener Schönheit nahezu unversehrt.

Es ist vollbracht (Joh 19, 30)

So gegensätzlich diese Darstellungsformen erscheinen, finden sich ihre Wurzeln doch schon in den Passionsberichten der Bibel: Während das Johannesevangelium die Passion als Vollendung einer göttlichen Heilsgeschichte inszeniert, betonen die Evangelisten Matthäus und Markus auch das körperliche Leid des Menschen Jesus.



August Volkert (1818-?); nach Michelangelo Buonarroti (1475-1564), Christus am Kreuz, 1869, Radierung (zum Shop)

Der Renaissance-Meister Michelangelo Buonarroti (1475-1564) steht ganz in der Tradition des Johannesevangeliums. Die Spuren der Geißelung sind auf der Radierung, die der Nazarener August Volkert nach seinem Vorbild gestochen hat, kaum zu erkennen. Die Dunkelheit der Todesszene wird mit dem Leuchten des Leichnams kontrastiert. Der Körper ist feingliedrig, samtig schimmert seine Haut. Der Tod erlöst den, der Erlösung verspricht, von den Qualen der Passion. Besänftigt wirken die geschlossenen Augen. So wie die Lider nun ruhen, so ruht - in vitaler Schönheit - der tote Körper.

















Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Mk 15,34; Mt 27,46)

Anders als die Johannes-Passion zeichnen die Evangelisten Markus und Matthäus Christus als mit Zweifel und Leid konfrontiertes Opfer der Gewalt.

Unbekannt (15. Jahrhundert), Christus am Kreuz, Einblattholzschnitt, um 1470, Holzschnitt, Später Druck (bereits verkauft)

Auch die Kunstgeschichte kennt diese Deutung. Buchstäblich auf die Knochen abgemagert und von schmächtiger Statur zeigt der spätmittelalterliche Holzschnitt den Gekreuzigten. Christus stirbt einsam und ist doch nicht allein. Seine Mutter Maria, Maria Magdalena und der Apostel Johannes ergänzen die Kreuzigungsgruppe und sind bereit, den toten Körper in Empfang zu nehmen und in sein Grab zu legen.





Unbekannt (20. Jh.), Kreuzigung, Bleistift (bereits verkauft)

Die Auseinandersetzung mit dem gemarterten Körper bleibt kein Phänomen des Spätmittelalters. Gerade das von Gewalt geprägte 20. Jahrhundert greift diese Bildtradition in ganz neuen Kontexten wieder auf.

Der sich vor Schmerzen windende Körper wird zum eigentlichen Protagonisten in der expressiven Zeichenstudie aus dem Zeitalter der Moderne. Die Linienführung zeigt Muskeln, Sehnen, Fleisch und verdeutlicht eindrücklich den Schmerz des Gekreuzigten.











Marter bis zur Auflösung. Die Passion der Kunst

Bis in die Gegenwart inspiriert die Leidensgeschichte Christi die Kunst. Tobias Gellscheids (*1983) Serie ‚Jesus‘ beweist die Fertigkeit eines Künstlers, der durch sein geübtes Auge die deutschen Altmeister auf bemerkenswerte Weise zu adaptieren weiß.

Im Stile der berühmten Passionsfolge Lucas Cranachs d. Ä. (1472-1553) zeigen die drei Werke eine völlig eigene Interpretation der Kreuztragung Christi. Jedes Blatt zeigt den leidenden Christus in verändertem Zustand.

Nicht nur der Körper des Leidenden löst sich unter der Wucht des Martyriums mehr und mehr auf. Das Papier, das dieses abbildet, verschwindet zusehends. Die Gewalt der Szene richtet sich nicht nur gegen den Dargestellten, sondern gegen das Medium der Darstellung selbst. Anders als die Bilderfluten der Sozialen Medien, die den Gewaltexzess nicht scheuen, verweigert sich der Holzschnitt dieser Eskalation. Die Passion Christi ist hier eine Passion der Kunst selbst.

Tobias Gellscheid (*1983), Jesus I, II und III, Kreuztragung, 2012, Holzschnitt (zum Shop)





V. „Sieh, diese Menschen...“ Die Klage der Zurückgelassenen



Christus ist tot. Vom Kreuz abgenommen wird der Leichnam den Hinterbliebenen übergeben. Deren Bestürzung war der Kunstgeschichte zugleich Inspiration für eine feinsinnige Auseinandersetzung mit den Tiefen menschlichen Empfindens.

Alois Petrak (1811-1888) nach Josef von Führich (1800-1876), Beweinung Christi, um 1850, Radierung (zum Shop)

Die Komposition nach Führich (1800-1876) stellt erneut drei Figuren aus dem nächsten Umfeld Jesu in den Mittelpunkt.

Links wirft sich Maria Magdalena über die Füße des Verstorbenen und küsst in tiefer Trauer seine Wunden.



Rechts hält Mutter Maria den Leichnam ihres Sohnes im Arm. In der Bildtradition der Pietà liegt er im Schoß der Mutter. Schmerz und Schrecken hat beide Frauen tief ergriffen. Doch während die Trauer Magdalenas extrovertiert nach außen drängt, kehrt sich der Schmerz Marias nach innen. Magdalenas Körper wächst an Präsenz, Maria verschwindet fast gänzlich in ihrem Gewand.



Johannes, der aufrecht mit hängendem Kopf niederkniet, bildet die Dreieckspitze der Figurenkonstellation. Statt wie die Frauen nach Berührung zu suchen, hat er seine Hände zum Gebet gefaltet. Trauer ist ihm ins Gesicht geschrieben.

Einer der wichtigsten Vertrauten Christi fehlt gänzlich auf dem Bild: Petrus, der noch kurz zuvor seine Treue bekräftigt hatte, stritt nach der Verhaftung Jesu vehement ab, diesen auch nur zu kennen. Von Schuldgefühlen geplagt trauert er nicht nur um seinen toten Lehrer, sondern hat auch mit seinem eigenen Gewissen zu kämpfen. Bernhard Rodes (1725-1797) Darstellung der Verleugnung zeigt den Apostel als gescheiterten Bekenner und setzt so die emotionale Auseinandersetzung mit menschlicher Schuld und Verantwortung gekonnt ins Bild.

Christian Gottfried Mathes (1738-um 1805) nach Bernhard Rode (1725-1797), Petri Verleugnung, 1800, Radierung (bereits verkauft)



Die Grablegung Christi beschließt die Passionsgeschichten. Josef von Arimathäa, der als Anhänger Jesu und reicher Mann beschrieben wird, überlässt dem Gekreuzigten das Grab, das er für sich selbst in Auftrag gegeben hatte.

Die Geschichte des Jesus von Nazareth zeigt sich als Tragödie. Auf Folter, Leid und Demütigung folgt kein heroisches Aufbegehren. Zurück bleibt nur der tote Körper des Hingerichteten, dem die verbliebenen Anhänger mit einer würdevollen Bestattung nun einen letzten Dienst erweisen.

Unbekannt (18. Jh.), Kreuzabnahme, um 1780, Öl (bereits verkauft)















VI. Auferstehung





Es ist heute kein Geheimnis mehr, dass die Evangelien noch mit einer unerhörten erzählerischen Wendung aufwarten können. Die Passion ist nicht das Ende der Geschichte. Als Frauen aus dem Kreis Jesu am zweiten Morgen den Leichnam nach religiöser Sitte balsamieren möchten, ist das Grab leer. Ist Christus von den Toten auferstanden? Die Bibel beschreibt die Geschehnisse als himmlisches Wunder von kosmischer Tragweite, das für Christinnen und Christen bis heute die Grundlage ihres Glaubens bildet.

Friedrich Voltz (1817-1886), Wolkenstudie, um 1850, Öl (zum Shop)

Carl Wilhelm Friedrich Oesterley (1805-1891), Kopfstudie zum Fresko 'Die Himmelfahrt Christi' in der Schlosskapelle Hannover, 1837, Öl (zum Shop)

Die Kopfstudie von Carl Wilhelm Friedrich Oesterley (1805-1891), die als Vorlage für die Ausführung eines großes Freskos diente, ist von jeglichem Beiwerk freigestellt und konzentriert sich einzig auf den Blick eines Mannes, der der Protagonist von etwas Großem ist. Meisterhaft bannt Oesterley die strahlende Vitalität des vom Tode Auferweckten plastisch auf die Leinwand.

Das Leben triumphiert über den Tod. Die Geschichte endet gut. Sie erzählt von Leid und Schönheit.



Eine Online Ausstellung von

H.W. Fichter Kunsthandel



Text und Konzeption:

Malte Dücker und Anna Toepffer

Frankfurt am Main 2022